Unkommerzielle Arbeiten von John-Martin Teuschel (JOMT) bis 2010Neue Inhalte folgen auf jomt.de |
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Der Clown hielt die Torte in der Hand. Langsam, seine Bewegungen schwebten in
Zeitlupe, zog er den Arm nach hinten, den anderen nach vorne und sein
Schwungbein kreiste gekonnt ungelenk durch die Luft. Der zweite Clown stand vor
ihm und wandte sich langsam dem ersten zu. Anna war zu klein für das Spektakel,
ihre Gedanken schweiften. Sie fragte Sandra: "Oma, warum ist die Welt so schön?"
Sandra bekam Gänsehaut. Wie sich die Welt geändert hatte. Als Kind hatte sie
anders gefragt: "Oma wozu sind die Kriege da? Warum sterben so viele Kinder am
Hunger?" Und ihre Grossmutter blieb ratlos. Sandra war glücklich und stolz. Sie
hatte zum Wandel beigetragen. Sie erinnerte sich daran, das sie allein aus gutem
Gefühl zu handeln begann, anderen zu helfen. Ahnungslos handelte sie mit vielen
anderen gemeinsam. Das war der Zeitgeist der Epoche, in der Arbeit durch
zunehmende Technisierung schwand. Mit der Arbeit schwand das Geld. Leid und
Egoismus gediehen bis die Erkenntnis gewann, das Geldverlust Zeitgewinn brachte.
Dem Geldschwund trotzend kultivierte Sandra Zeit und teilte sie mit ihren
Mitmenschen. Diese Form der Nachbarschaftshilfe förderte abgabenfreie Dienste
und Produkte. Der steuerfreie Mehrwert war Freundschaft und Solidarität. Früh
erkannte Sandra dieses und während gemeinnützige Vereine wegen ihrer
Abhängigkeit von staatlicher Förderung starben wuchs ein gewaltiges Netzwerk aus
Aktivisten und Projektgruppen. Diese Kurzgeschichte wurde im Mai und Juni 2007 in Berlin (vor allem zum Berlin-Lacht-Festival) verteilt als Offline Special Nr. 1 . Wenn Du uns helfen möchtest verteile auch in Deiner Stadt den Berlinerplakate Offline Special Nr. 1 : Für alle, die kein Internet haben. von Martin Teuschel |
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