Geschichten:
Radio TAT:
Serie : (kannst Du auch einzelnd lesen!)
und dazu gibt es viele Bilder  |
Celine zeigte es ihm. „Thomas Mann“ las er. Von ihm hatte Sandros schon gehört.
„Auch schon tot.“, dachte er und fragte die Bretonin, weil der deutsche Titel
ihm nichts sagte, ob sie den Spanischen kenne.
Sie verneinte und erzählte
Sandros vom Buch. Die Erinnerung an den Roman kehrte in Sandros Kopf zurück, und
seine Worte verwuchsen mit Celines Stimme zum Gespräch. Celine und Sandros
gefielen einander. Die Worte trockneten die Zungen. „Ich habe Durst. Trinken wir
einen Tee?“, fragte Celine. Sandros nickte.
In der Küche wunderte sich Sandros. Er sah sich um und lauschte. Die Küche hatte
sich verändert. Nicht schreiende Touristenkinder, sondern seltsam gekleidete
Clubmitglieder prägten das Bild. Neben der Tür zum Sportraum saßen fünf Jungs
mit Schulbüchern, Schreibheften und Federmappen an einem Tisch. Wie Strauße
starrten ihre Köpfe nachdenklich in die Luft und beugten sich plötzlich zum
Papier. Einer bohrte mit dem Stift ein Loch in seine Stirn. Keine Berglöwen oder
andere Logos warben auf ihrer Kleidung. Nur ihre Antifrisuren, spiegelnde
Glatzen, zeigten die Gruppenbindung, die Clubkleidung verbarg. Am Nachbartisch
saß eine Frau mit drei Männern. Die Frau hatte ein Kind im Arm, dem sie mit
ihrer Hand die rechte Brust ins Gesicht trieb. Dabei, mit gelegentlichem Blick
auf den Erfolg ihrer Zöglingsnährung, unterhielt sie sich mit drei Männern. Die
Entfernung verbarg die Sprache vor Sandros. So blieb seine Vermutung, dass die
drei Kindesvater und ein befreundetes, schwules Pärchen waren, bestehen. Auch
nahm er an, Zeuge eines der üblichen Gespräche zu sein, in dem die Mutter sagte:
„Sie ist so ein schönes Baby. Wirklich, sie ist es. Auch wenn ich weiß, alle Mütter
finden, dass ihr Baby das schönste ist. Sie ist so süß.“
Und später: „Ich gehe gleich shoppen. Damit es mir gut geht. Und wenn es der
Mutter gut geht, ist das gut für ihr Kind.“ Sandros dachte anders: Er fand das
Baby hässlich. Seinen puterroten Kopf krönten blaue Venen und das Gesicht
quetschte sich in großen Falten zur mütterlichen Brust, die Sandros Gefühle
berührte. Er sah zu Celine. Sie kannte sich aus. Sie suchte aus Schränken
Tassen, Tee und eine Kanne und setzte Wasser auf. Spanische Augen schweiften
weiter. Am nächsten Tisch leuchtete das Gesicht eines Mannes bleich vom Schein
seines Computers. Er wachte über eine halbvolle Kaffeekanne, einem Glas mit
Milch gebräuntem Kaffee, einen Zuckertopf und eine chaotische Unordnung von
Papierhaufen, die kleine, blaue Tontiere beschwerten. Er arbeitete sich durch
den Papierwust. Mit der linken hob er ein Tier und blätterte mit der rechten
durch den Haufen. Er stoppte, hatte ein Papier gefunden, legte es sich zurecht
und tippte weiter. Zwei Tische waren leer. Die anderen besetzten, wie in allen
anderen Cafes der Welt, Lesende. Zeitungen und Bücher wurden geblättert. Blicke
hoben sich, erkundeten den Raum, und fingen manchmal einen anderen Blick. Sie
lächelten kurz und versteckten den Kopf wieder in ihre endlosen
Buchstabenreihen. Sie und ihre Gefährten anderenorts unterschied, dass keine
Kellner sie zum Trinken animierten und sie im Gegenzug volle Selbstbedienung
leisteten. Vom Einkauf bis zur Kloreinigung. Außerdem kannten sie ihr Gegenüber
namentlich durch Clubausweise: Francis, Harald, Belinda, Sophie verblieben in
Sandros Kopf. Er wandte sich zu Celine.
Sie blickte tief in seine Augen und verwirrte Sandros: „Kurz oder lang?“ „Was?“
„Na, den Tee.“ Unbemerkt hatte das Wasser sich erwärmt, gebrodelt, gekocht und
sich abgekühlt. Celine hatte nach dem Kochen gewartet. Sie wartete immer. Nie
überbrühte sie Tee mit kochendem Wasser. Teekochen war für sie Zeremonie. Beim
Warten hatte sie Sandros Schultern und Nackenhaare betrachtet. Ihr hatte
gefallen was sie sah bis er sich umdrehte. Zu ihr. Sie hatte in seine Augen
gesehen. Die gefielen ihr noch mehr.
„Kurz oder lang“, dachte Sandros. Er hatte keine Ahnung. Sonst trank er Kaffee.
Später würde er welchen kaufen.
„Was ist der Unterschied?“, fragte er. Nach ihrer Antwort entschied er: „Kurz“.
Sie befand: „Gut!“ „Kann ich hier irgendwo einkaufen?“, erkundigte sich der
Madrider. Vom Kaffee sagte er nichts. „Nebenan ist ein Geschäft. Die haben alles
für Reisende. Rund um die Uhr. Auch Kaffee…“ Sie lächelte ihn an, als er
überlegte, ob sie Gedanken lesen konnte. Sandros war zufrieden. Die Zeit drängte
nicht. Für den Tee war sie gekommen. Die Französin brühte ihn auf. Zwei Minuten
füllten sich angenehm mit Schweigen. “Fertig.“, verkündete Celine. Durch das
Teesieb floss Tee in die Tassen. „Holst Du ein Tablett?“ Sandros sah sich um.
„Da!“, hörte er und folgte Celines Hand mit den Augen. Schwarz glänzte der
Stapel. Der Spanier ging hin. Celine reinigte Kanne und Sieb. Die Teeblätter
landeten im Kompost. Sandros brachte das Tablett. Innen rot leuchtend
kontrastierte es die schlichten weißen Tassen, die er aufs Tablett stellte.
Celine war wieder bei ihm und zeigte nach vorne: „Da lang!“ Sie gingen ins
Brunnenzimmer. Sandros erinnerte sich an sein Staunen, doch als er mit dem
Tablett durch die, von Celines Hand fürsorglich geöffnete, Tür trat,
überwältigte ihn der Brunnen erneut. Anders als morgens war der Raum belebt.
Menschen saßen an den Tischen. Vielsprachig tönte Gerede. In einer Ecke fanden
Sandros und Celine freie Plätze. An dem Tisch saßen schon Zwei. Celine sagte
kurz “Hi“ und setze sich. Die beiden grüßten zurück und setzten ihr Gespräch
fort. Sandros fühlte Unbehagen. Er war gewohnt, zu fragen, ob Platz frei ist. Er
sagte es. Celine lachte. „Höflicher schon“, antwortete sie und fügte hinzu:
„Aber unüblich…
Ein freier Platz ist frei. Freihalten ist nicht. Und wenn hier
einer saß und wieder kommt, holt er einen Stuhl. Dann sitzen wir hier halt zu
fünft.“ „Mmh, klar“, sagte Sandros und verließ sich auf Celine. „In der Küche
saßen viele allein und lasen“, fand Sandros. „Das waren doch bestimmt Singles.
Warum sitzen die nicht zusammen?“ „Vielleicht kennen sie sich.“, scherzte
Celine, „Oder es ist ihre Art zu flirten.“ Sie zwinkerte lächelnd. Das „Meinst
Du?“ unterstrich Sandros mit einem leichten Schulterstoß. „Vielleicht“,
antwortete Celine und stieß zurück. Schreie unterbrachen das Spiel. „Du blöde
Kuh! Du bist doch total psychotisch!“ Auf der anderen Seite des Raums stand ein
Mann auf und beschimpfte eine Frau. Sie blieb leise, doch jeder ihre Sätze
provozierte ihn noch mehr. Er rannte im Kreis. Fuhr sich mit den Händen durch
die Haare. Schimpfte lauter. Eine blau-orange Gekleidete stand auf. „Ja, ja, ich
weiß: Hausverbot. Ich bin ruhig.“ Wütend ging der Mann in die Küche. „Baggern
und bei Abfuhr rumschreien. Idiot!“, rief die blöde Kuh ihm hinterher. Celine
lachte. Sandros hatte die Frau in blau-orange gesehen. Ohne Worte verstand er,
das sie den Streit beendet hatte. „Ich dachte, hier wird nicht geschrieen.“,
wandte er sich an Celine. Sie wunderte sich: „Wieso?“ Die Tür ging wieder auf.
Der Mann kam zurück. „Du bist doch verrückt! Krank im Kopf! Ja, das bist Du!“,
schrie er die Frau an. Das ließ sie nicht auf sich sitzen. Sie fauchte zurück.
Der wütende Mittzwanziger drehte sich und verließ wieder den Raum. „Wegen der
Clubregeln. Die fordern doch Freundlichkeit.“, erwiderte Sandros. Celine beäugte
ihn. Wie naiv er war. „Menschen streiten sich. Manchmal schreien sie dabei. Ist
halt so.“, hörte Sandros. Er beließ es dabei. Zu seinem Glück. Die Erinnerung an
die Clubregeln überblendete „menschliche Zugeständnisse“. „Streit passiert. Sieh
Dich um. Alle sind cool. Alle sind ruhig. Ist nichts passiert.“ Sandros
erstaunte das lockere Miteinander. Die Regeln ließen Freiräume. Die beiden
wechselten das Thema und sprachen über das, was sie Interessierte: Das
Gegenüber. Sandros erfuhr von Celines Kindheit in Madrid. Dort hatte sie
spanisch gelernt. Auch andere Orte waren ihr Zuhause gewesen. Ihr Vater war
französischer Diplomat. Das Gespräch berührte beide Seelen und wurde vom
Wasserspiel des Brunnens unterbrochen. Zur vollen Stunde sprühten Fontänen auf
und lautes Klatschen schlug die Stunde, erfuhr Sandros. „Fünf Uhr?“, versicherte
sich der junge Mann. Sie nickte. „Ich muss zum Portier.“, sagte er, „Die
Kuhmaschine wartet.“ „Kuhmaschine?“ Das verdutzte Celine. „Was ist das denn?“
„Die Kuhmaschine…“, begann er und teilte sein Wissen. Celine hörte verwundert
zu. Davon hatte sie noch nie gehört. „Und wann?“ „Bis fünf.“ „Dann musst Du los…
Schade eigentlich. Sehen wir uns später?“ „Gerne“, entgegnete Sandros. „Um acht
zeigen sie im Raum 2 „Casablanca“. Auf Englisch mit Untertiteln.“ Er wollte
Celine wieder sehen. Deshalb sagte er zu und erkundigte sich wo der Raum 2 war.
Dann ging er zum Pförtner. „Hallo, ich soll mich um die Kuhmaschine kümmern.“,
sagte er auf Spanisch. Dimitri sah ihn ratlos an. Er sprach viele Sprachen, doch
kein Spanisch. „Do you speak Englisch?“, fragte er. „Yes, I Do.“ „That’s fine.
My name is Dimitri.“ „Sandros“, antwortete der Madrider. Kurzes Händeschütteln.
Sandros wiederholte dem blonden, schmalen Russen sein Anliegen und bekam prompt
Hilfe. Dimitri rief Giselle an. Die beiden warteten auf sie. Wortlos. Ihre
gegenseitige Anziehungskraft war gering, es gab zuwenig oder vielleicht auch
zuviel zwischen ihnen. Je nach Betrachtung. Es war keine Antipathie. Das Subjekt
fehlte, über das die beiden sich unterhalten konnten. „Setz Dich doch!“,
forderte Dimitri Sandros auf und wies zum Sofa. Sandros setzte sich und wartete.
Dimitri blickte zum Monitor in der Tischplatte und schrieb. Als die Tür sich
öffnete, wähnte der Spanier das Warten beendet. Doch er irrte. Eine Frau, Mitte
vierzig mit Stöckelschuhen, dunklem Bürokostüm und extravaganter Handtasche kam.
Er schaute sie an. Sein Herz schlug Flammen: Sie strahlte tiefe innere Schönheit
in den Raum und fügte zu dieser äußeren Zauber. Ihre Beine waren lang und mit 12
DEN dunkel überzogen. Unter dem Rock liefen begehrenswerte Linien in dünne
Fesseln, die sich vor Sandros geistigem Auge in seinen Händen wanden. Ihr guter
Schneider zeigte ihre Weiblichkeit so, dass sie sich rundum wohl fühlte. Golden
funkelte ihr, mit glitzernden Brillanten besetztes Armband dicht vor seinem
Gesicht. So dicht, dass er sie roch. Schwer umnebelte ihn Parfüm. „Tschüss!“ kam
aus ihren roten Lippen. Zum Abschied wippten ihre dunklen, schulterlangen Haare
über ihre schmalen, durch Polster begradigten Schultern. Sandros sah ihnen
hinterher, bis die Tür die Sicht nahm. Er setzte sein Warten fort. Dimitri
schrieb. Der Raum war unverändert. Alles stand still. Sekunden verstrichen
bleiern. Die Tür öffnete sich wieder. „Ist sie es wieder?“, hoffte Sandros.
Natürlich nicht. Stattdessen zwei Anreisende: Russen in braunen Lederjacken.
Anders, als mit ihm gab es ein großes Hallo. Sandros verstand kein Wort.
„Vielleicht“, dachte er, „saß heute morgen hier ein Russe. Unbeachtet. Und hatte
das gleiche mit Michele und mir erlebt. Vielleicht.“ Doch es schien ihm
unwahrscheinlich. Er verwarf den Gedanken und lauschte den seltsamen Tönen, die
Sprache waren, aber für seine Ohren nach Dada klangen. Die Stille war gelöst.
Eine weibliche Stimme überraschte ihn. Er hatte ihr Nahen nicht bemerkt. „Hallo,
ich bin Giselle.“, stellte sie sich vor. Er erkannte sie wieder. Die Frau in
blau-orange, die während des Streits im Brunnenzimmer aufgestanden war. Sie
reichte ihm die Hand. Klein und zierlich. „Sandros“, antwortete dieser. Er
schüttelte die gebotene Hand. Sie redete weiter. Auf deutsch. Bis sie verstand:
Sandros verstand nichts. Den Namen erinnernd, versuchte sie die Sprache ihres
Nachbarlandes und traf mit ihrer Vermutung. Sandros Gesicht klarte auf. Alles
war wieder einfach. „Die Kuhmaschine?“, fragte sie. „Oh, ich habe sie schon
gesehen. Noch nicht in Aktion. Gehen wir hin. Die Arbeiten sind so einfach, dass
sie jeder kann. Und sonst gibt es bestimmt eine Anleitung.“ Bevor die beiden
losgingen, ließ sie sich Sandros Karte geben. „Damit ich Dir nicht alles doppelt
erzähle.“, sagte sie und legte erst ihre, dann seine Karte auf den Kartenleser.
Auf dem Tischmonitor erschienen Sandros Daten. „Ah, Michele hat Dir schon viel
gezeigt.“ Sie fuhr fort: „Du hast noch kein Bett. Zeige ich Dir nachher.“ Dann
sagte sie etwas zu Dimitri. Sandros erkannte nur seinen Namen. Sandros erhielt
seine Karte zurück und verließ unter Giselles Führung den Empfangsraum. Sie
stiegen in den Aufzug. „Der funktioniert nur für Personal und körperlich
Eingeschränkte.“, erklärte sie und ließ ihre Karte einlesen. Der Fahrstuhl
schloss sich und fuhr hoch. Auf dem Dach stiegen sie aus und gingen hinter das
Penthouse. Viele saßen im Garten und genossen die Sonne. Ein Mann rief Giselle
etwas zu. Sie lachte und antwortete auf französisch. Den Energieraum öffnete
Giselle mit ihrer Karte. Sie traten ein. In der Mitte stand ein Hometrainer. Vor
ihm die halbe Kuh. Genauer: Ihr Hinterteil. Die Kuh war ein typisch
schwarz-buntes Modell. Mitten auf dem Hintern war ein Anzeigebalken. Ihr Schwanz
hing links zur Seite. Und am Euter hingen vier dicke Kabel, die zu einem Schrank
führten. „So, ich glaube jetzt musst Du Dich draufsetzen und treten“, sagte
Giselle. „Aufs Rad oder auf die Kuh?“, fragte Sandros und zwinkerte. „Probier’
es aus.“, antwortete Giselle. Sandros wählte das Rad. Der Knopfmechanismus
schaltete den Touchscreen ein. Die Flaggen unterschiedlicher Nationen
erschienen. Sandros drückte die spanische. „Dein erstes Mal?“, fragte die
Kuhmaschine ihn. Er bestätigte. Dann kam ein kleiner Einführungsfilm, der ihm
die Funktion der Kuhmaschine erklärte und darauf hinwies, das er nicht mehr wie
in früheren Zeiten das Gras auffüllen muss. Leistung, Aufnahme, Speicher und
Fütterung waren modernisiert worden. Außerdem konnten jetzt auch Allergiker die
Maschine betreiben. Seine Aufgabe bestand im Radeln. Eine Stunde lang. „Die
müssen den Interneteintrag erneuern.“, sagte Sandros zu Giselle. Giselle sprach
einen Vermerk in ihr tragbares Gerät. Offensichtlich hatte das vorher noch
keiner vermerkt. Die Kuhmaschine unterrichtete Sandros interaktiv über
Geräusche, Signale und Tretarbeit. Er trat in Pedale. Die Balken am Hinterteil
der Maschine leuchteten im üblichen Grün-Rot-Gelb auf und zeigten den Effekt
seiner Tritte an. Abschließend wünschte die Kuhmaschine ihm viel Spaß, und
verabschiedete sich von Giselle. „Die Tür kannst Du hinterher einfach zuziehen.
Und wegen Deinem Bett: Wende Dich an Dimitri.“ „Dimitri?“, fragte Sandros. „Der
Portier.“, erwiderte Giselle und verschwand.
Sandros trat die Pedalen und genoss
den Blick über die deutsche Metropole. „Schön, nicht wahr?“, mutmaßte die
Maschine. Sandros stimmte ihr zu. „Wegen der Aussicht stehe ich hier oben. Aber
wenn Du keine Lust mehr hast rauszuschauen, kannst Du auch fernsehen, Musik
hören oder spielen.“ „Musik wäre cool.“, sagte Sandros. „Was denn?“, erkundigte
sich die Kuhmaschine. „Hast Du neue Sachen aus Berlin?“, fragte Sandros während
seine Beine gleichmäßig traten. Die Antwort dauerte, weil Sandros die Frage
allgemein und umgangssprachlich formuliert hatte. Die Maschine forschte in
Datenbanken und fragte spät, aber richtig: „Was für Musik?“ „Experimentell und
elektronisch. Am liebsten ohne Text.“ Die Maschine spielte ein Lied an. Die
Musik glitt rhythmisch durch den Raum. „So was?“ „Etwas schneller…“ Ein neues
Lied erklang. „Schon besser.” Alles lief glatt. Die Arbeit war leicht und
angenehm. Der Balken zeigte, dass er der Maschine genug Energie zuführte. Doch
nach der Hälfte der Zeit hatte er alle interessanten Häuser gesehen und verlor
die Lust am Ausblick. Seine Bewegung verlangsamte sich. Empört muhte die Kuh.
Spanisches erschrecken folgte. Sie wedelte mit dem Schwanz, als verscheuchte sie
eine Fliege. Sandros Beine versagten den Dienst. Die Anzeige geriet in den roten
Bereich. „Tritt mich!“ forderte die Kuh. „Tritt mich!“ Der Dunkelhaarige
gehorchte lachend. „Hast Du Lust auf ein Spiel?“, fragte die Maschine. „Ein
Spiel? Ja, warum nicht?“ „Magst Du Fahrradrennen?“, fragte die Maschine mit
ironischem Unterton. „Nicht so…“, erfüllte Sandros die Erwartung der künstlichen
Intelligenz.
„Lieber was mit Ufos.“ „Rollenspiel, Shooter, Strategie oder …?“ „Strategie“,
antwortete der Radler. „Gut, ich erkläre dir das Spiel.“ Die Jalousien zogen
sich hinunter und das Spiel wurde darauf projiziert. Auf dem Touchscreen
erschienen Navigationsanweisungen. „Muh, muh, tritt mich!“ forderte die Kuh
erneut. Beim Lesen der Spielanleitung hatte Sandros seine Beine vergessen.
Sandros trat und begann das Spiel.
zum 7.Teil von Martin Teuschel  Zum Seitenanfang 
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