Unkommerzielle Arbeiten von John-Martin Teuschel (JOMT) bis 2010

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www.berlinerplakate.de: Sandros und Celine von Martin Teuschel

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Celine zeigte es ihm. „Thomas Mann“ las er. Von ihm hatte Sandros schon gehört. „Auch schon tot.“, dachte er und fragte die Bretonin, weil der deutsche Titel ihm nichts sagte, ob sie den Spanischen kenne. Sie verneinte und erzählte Sandros vom Buch. Die Erinnerung an den Roman kehrte in Sandros Kopf zurück, und seine Worte verwuchsen mit Celines Stimme zum Gespräch. Celine und Sandros gefielen einander. Die Worte trockneten die Zungen. „Ich habe Durst. Trinken wir einen Tee?“, fragte Celine. Sandros nickte.
In der Küche wunderte sich Sandros. Er sah sich um und lauschte. Die Küche hatte sich verändert. Nicht schreiende Touristenkinder, sondern seltsam gekleidete Clubmitglieder prägten das Bild. Neben der Tür zum Sportraum saßen fünf Jungs mit Schulbüchern, Schreibheften und Federmappen an einem Tisch. Wie Strauße starrten ihre Köpfe nachdenklich in die Luft und beugten sich plötzlich zum Papier. Einer bohrte mit dem Stift ein Loch in seine Stirn. Keine Berglöwen oder andere Logos warben auf ihrer Kleidung. Nur ihre Antifrisuren, spiegelnde Glatzen, zeigten die Gruppenbindung, die Clubkleidung verbarg. Am Nachbartisch saß eine Frau mit drei Männern. Die Frau hatte ein Kind im Arm, dem sie mit ihrer Hand die rechte Brust ins Gesicht trieb. Dabei, mit gelegentlichem Blick auf den Erfolg ihrer Zöglingsnährung, unterhielt sie sich mit drei Männern. Die Entfernung verbarg die Sprache vor Sandros. So blieb seine Vermutung, dass die drei Kindesvater und ein befreundetes, schwules Pärchen waren, bestehen. Auch nahm er an, Zeuge eines der üblichen Gespräche zu sein, in dem die Mutter sagte: „Sie ist so ein schönes Baby. Wirklich, sie ist es. Auch wenn ich weiß, alle Mütter finden, dass ihr Baby das schönste ist. Sie ist so süß.“
stickerUnd später: „Ich gehe gleich shoppen. Damit es mir gut geht. Und wenn es der Mutter gut geht, ist das gut für ihr Kind.“ Sandros dachte anders: Er fand das Baby hässlich. Seinen puterroten Kopf krönten blaue Venen und das Gesicht quetschte sich in großen Falten zur mütterlichen Brust, die Sandros Gefühle berührte. Er sah zu Celine. Sie kannte sich aus. Sie suchte aus Schränken Tassen, Tee und eine Kanne und setzte Wasser auf. Spanische Augen schweiften weiter. Am nächsten Tisch leuchtete das Gesicht eines Mannes bleich vom Schein seines Computers. Er wachte über eine halbvolle Kaffeekanne, einem Glas mit Milch gebräuntem Kaffee, einen Zuckertopf und eine chaotische Unordnung von Papierhaufen, die kleine, blaue Tontiere beschwerten. Er arbeitete sich durch den Papierwust. Mit der linken hob er ein Tier und blätterte mit der rechten durch den Haufen. Er stoppte, hatte ein Papier gefunden, legte es sich zurecht und tippte weiter. Zwei Tische waren leer. Die anderen besetzten, wie in allen anderen Cafes der Welt, Lesende. Zeitungen und Bücher wurden geblättert. Blicke hoben sich, erkundeten den Raum, und fingen manchmal einen anderen Blick. Sie lächelten kurz und versteckten den Kopf wieder in ihre endlosen Buchstabenreihen. Sie und ihre Gefährten anderenorts unterschied, dass keine Kellner sie zum Trinken animierten und sie im Gegenzug volle Selbstbedienung leisteten. Vom Einkauf bis zur Kloreinigung. Außerdem kannten sie ihr Gegenüber namentlich durch Clubausweise: Francis, Harald, Belinda, Sophie verblieben in Sandros Kopf. Er wandte sich zu Celine.
stickerSie blickte tief in seine Augen und verwirrte Sandros: „Kurz oder lang?“ „Was?“ „Na, den Tee.“ Unbemerkt hatte das Wasser sich erwärmt, gebrodelt, gekocht und sich abgekühlt. Celine hatte nach dem Kochen gewartet. Sie wartete immer. Nie überbrühte sie Tee mit kochendem Wasser. Teekochen war für sie Zeremonie. Beim Warten hatte sie Sandros Schultern und Nackenhaare betrachtet. Ihr hatte gefallen was sie sah bis er sich umdrehte. Zu ihr. Sie hatte in seine Augen gesehen. Die gefielen ihr noch mehr.
„Kurz oder lang“, dachte Sandros. Er hatte keine Ahnung. Sonst trank er Kaffee. Später würde er welchen kaufen.
„Was ist der Unterschied?“, fragte er. Nach ihrer Antwort entschied er: „Kurz“. Sie befand: „Gut!“ „Kann ich hier irgendwo einkaufen?“, erkundigte sich der Madrider. Vom Kaffee sagte er nichts. „Nebenan ist ein Geschäft. Die haben alles für Reisende. Rund um die Uhr. Auch Kaffee…“ Sie lächelte ihn an, als er überlegte, ob sie Gedanken lesen konnte. Sandros war zufrieden. Die Zeit drängte nicht. Für den Tee war sie gekommen. Die Französin brühte ihn auf. Zwei Minuten füllten sich angenehm mit Schweigen. “Fertig.“, verkündete Celine. Durch das Teesieb floss Tee in die Tassen. „Holst Du ein Tablett?“ Sandros sah sich um. „Da!“, hörte er und folgte Celines Hand mit den Augen. Schwarz glänzte der Stapel. Der Spanier ging hin. Celine reinigte Kanne und Sieb. Die Teeblätter landeten im Kompost. Sandros brachte das Tablett. Innen rot leuchtend kontrastierte es die schlichten weißen Tassen, die er aufs Tablett stellte. Celine war wieder bei ihm und zeigte nach vorne: „Da lang!“ Sie gingen ins Brunnenzimmer. Sandros erinnerte sich an sein Staunen, doch als er mit dem Tablett durch die, von Celines Hand fürsorglich geöffnete, Tür trat, überwältigte ihn der Brunnen erneut. Anders als morgens war der Raum belebt. Menschen saßen an den Tischen. Vielsprachig tönte Gerede. In einer Ecke fanden Sandros und Celine freie Plätze. An dem Tisch saßen schon Zwei. Celine sagte kurz “Hi“ und setze sich. Die beiden grüßten zurück und setzten ihr Gespräch fort. Sandros fühlte Unbehagen. Er war gewohnt, zu fragen, ob Platz frei ist. Er sagte es. Celine lachte. „Höflicher schon“, antwortete sie und fügte hinzu: „Aber unüblich… stickerEin freier Platz ist frei. Freihalten ist nicht. Und wenn hier einer saß und wieder kommt, holt er einen Stuhl. Dann sitzen wir hier halt zu fünft.“ „Mmh, klar“, sagte Sandros und verließ sich auf Celine. „In der Küche saßen viele allein und lasen“, fand Sandros. „Das waren doch bestimmt Singles. Warum sitzen die nicht zusammen?“ „Vielleicht kennen sie sich.“, scherzte Celine, „Oder es ist ihre Art zu flirten.“ Sie zwinkerte lächelnd. Das „Meinst Du?“ unterstrich Sandros mit einem leichten Schulterstoß. „Vielleicht“, antwortete Celine und stieß zurück. Schreie unterbrachen das Spiel. „Du blöde Kuh! Du bist doch total psychotisch!“ Auf der anderen Seite des Raums stand ein Mann auf und beschimpfte eine Frau. Sie blieb leise, doch jeder ihre Sätze provozierte ihn noch mehr. Er rannte im Kreis. Fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Schimpfte lauter. Eine blau-orange Gekleidete stand auf. „Ja, ja, ich weiß: Hausverbot. Ich bin ruhig.“ Wütend ging der Mann in die Küche. „Baggern und bei Abfuhr rumschreien. Idiot!“, rief die blöde Kuh ihm hinterher. Celine lachte. Sandros hatte die Frau in blau-orange gesehen. Ohne Worte verstand er, das sie den Streit beendet hatte. „Ich dachte, hier wird nicht geschrieen.“, wandte er sich an Celine. Sie wunderte sich: „Wieso?“ Die Tür ging wieder auf. Der Mann kam zurück. „Du bist doch verrückt! Krank im Kopf! Ja, das bist Du!“, schrie er die Frau an. Das ließ sie nicht auf sich sitzen. Sie fauchte zurück. Der wütende Mittzwanziger drehte sich und verließ wieder den Raum. „Wegen der Clubregeln. Die fordern doch Freundlichkeit.“, erwiderte Sandros. Celine beäugte ihn. Wie naiv er war. „Menschen streiten sich. Manchmal schreien sie dabei. Ist halt so.“, hörte Sandros. Er beließ es dabei. Zu seinem Glück. Die Erinnerung an die Clubregeln überblendete „menschliche Zugeständnisse“. „Streit passiert. Sieh Dich um. Alle sind cool. Alle sind ruhig. Ist nichts passiert.“ Sandros erstaunte das lockere Miteinander. Die Regeln ließen Freiräume. Die beiden wechselten das Thema und sprachen über das, was sie Interessierte: Das Gegenüber. Sandros erfuhr von Celines Kindheit in Madrid. Dort hatte sie spanisch gelernt. Auch andere Orte waren ihr Zuhause gewesen. Ihr Vater war französischer Diplomat. Das Gespräch berührte beide Seelen und wurde vom Wasserspiel des Brunnens unterbrochen. Zur vollen Stunde sprühten Fontänen auf und lautes Klatschen schlug die Stunde, erfuhr Sandros. „Fünf Uhr?“, versicherte sich der junge Mann. Sie nickte. „Ich muss zum Portier.“, sagte er, „Die Kuhmaschine wartet.“ „Kuhmaschine?“ Das verdutzte Celine. „Was ist das denn?“ „Die Kuhmaschine…“, begann er und teilte sein Wissen. Celine hörte verwundert zu. Davon hatte sie noch nie gehört. „Und wann?“ „Bis fünf.“ „Dann musst Du los… Schade eigentlich. Sehen wir uns später?“ „Gerne“, entgegnete Sandros. „Um acht zeigen sie im Raum 2 „Casablanca“. Auf Englisch mit Untertiteln.“ Er wollte Celine wieder sehen. Deshalb sagte er zu und erkundigte sich wo der Raum 2 war. Dann ging er zum Pförtner. „Hallo, ich soll mich um die Kuhmaschine kümmern.“, sagte er auf Spanisch. Dimitri sah ihn ratlos an. Er sprach viele Sprachen, doch kein Spanisch. „Do you speak Englisch?“, fragte er. „Yes, I Do.“ „That’s fine. My name is Dimitri.“ „Sandros“, antwortete der Madrider. Kurzes Händeschütteln. Sandros wiederholte dem blonden, schmalen Russen sein Anliegen und bekam prompt Hilfe. Dimitri rief Giselle an. Die beiden warteten auf sie. Wortlos. Ihre gegenseitige Anziehungskraft war gering, es gab zuwenig oder vielleicht auch zuviel zwischen ihnen. Je nach Betrachtung. Es war keine Antipathie. Das Subjekt fehlte, über das die beiden sich unterhalten konnten. „Setz Dich doch!“, forderte Dimitri Sandros auf und wies zum Sofa. Sandros setzte sich und wartete. Dimitri blickte zum Monitor in der Tischplatte und schrieb. Als die Tür sich öffnete, wähnte der Spanier das Warten beendet. Doch er irrte. Eine Frau, Mitte vierzig mit Stöckelschuhen, dunklem Bürokostüm und extravaganter Handtasche kam. Er schaute sie an. Sein Herz schlug Flammen: Sie strahlte tiefe innere Schönheit in den Raum und fügte zu dieser äußeren Zauber. Ihre Beine waren lang und mit 12 DEN dunkel überzogen. Unter dem Rock liefen begehrenswerte Linien in dünne Fesseln, die sich vor Sandros geistigem Auge in seinen Händen wanden. Ihr guter Schneider zeigte ihre Weiblichkeit so, dass sie sich rundum wohl fühlte. Golden funkelte ihr, mit glitzernden Brillanten besetztes Armband dicht vor seinem Gesicht. So dicht, dass er sie roch. Schwer umnebelte ihn Parfüm. „Tschüss!“ kam aus ihren roten Lippen. Zum Abschied wippten ihre dunklen, schulterlangen Haare über ihre schmalen, durch Polster begradigten Schultern. Sandros sah ihnen hinterher, bis die Tür die Sicht nahm. Er setzte sein Warten fort. Dimitri schrieb. Der Raum war unverändert. Alles stand still. Sekunden verstrichen bleiern. Die Tür öffnete sich wieder. „Ist sie es wieder?“, hoffte Sandros. Natürlich nicht. Stattdessen zwei Anreisende: Russen in braunen Lederjacken. Anders, als mit ihm gab es ein großes Hallo. Sandros verstand kein Wort. „Vielleicht“, dachte er, „saß heute morgen hier ein Russe. Unbeachtet. Und hatte das gleiche mit Michele und mir erlebt. Vielleicht.“ Doch es schien ihm unwahrscheinlich. Er verwarf den Gedanken und lauschte den seltsamen Tönen, die Sprache waren, aber für seine Ohren nach Dada klangen. Die Stille war gelöst. Eine weibliche Stimme überraschte ihn. Er hatte ihr Nahen nicht bemerkt. „Hallo, ich bin Giselle.“, stellte sie sich vor. Er erkannte sie wieder. Die Frau in blau-orange, die während des Streits im Brunnenzimmer aufgestanden war. Sie reichte ihm die Hand. Klein und zierlich. „Sandros“, antwortete dieser. Er schüttelte die gebotene Hand. Sie redete weiter. Auf deutsch. Bis sie verstand: Sandros verstand nichts. Den Namen erinnernd, versuchte sie die Sprache ihres Nachbarlandes und traf mit ihrer Vermutung. Sandros Gesicht klarte auf. Alles war wieder einfach. „Die Kuhmaschine?“, fragte sie. „Oh, ich habe sie schon gesehen. Noch nicht in Aktion. Gehen wir hin. Die Arbeiten sind so einfach, dass sie jeder kann. Und sonst gibt es bestimmt eine Anleitung.“ Bevor die beiden losgingen, ließ sie sich Sandros Karte geben. „Damit ich Dir nicht alles doppelt erzähle.“, sagte sie und legte erst ihre, dann seine Karte auf den Kartenleser. Auf dem Tischmonitor erschienen Sandros Daten. „Ah, Michele hat Dir schon viel gezeigt.“ Sie fuhr fort: „Du hast noch kein Bett. Zeige ich Dir nachher.“ Dann sagte sie etwas zu Dimitri. Sandros erkannte nur seinen Namen. Sandros erhielt seine Karte zurück und verließ unter Giselles Führung den Empfangsraum. Sie stiegen in den Aufzug. „Der funktioniert nur für Personal und körperlich Eingeschränkte.“, erklärte sie und ließ ihre Karte einlesen. Der Fahrstuhl schloss sich und fuhr hoch. Auf dem Dach stiegen sie aus und gingen hinter das Penthouse. Viele saßen im Garten und genossen die Sonne. Ein Mann rief Giselle etwas zu. Sie lachte und antwortete auf französisch. Den Energieraum öffnete Giselle mit ihrer Karte. Sie traten ein. In der Mitte stand ein Hometrainer. Vor ihm die halbe Kuh. Genauer: Ihr Hinterteil. Die Kuh war ein typisch schwarz-buntes Modell. Mitten auf dem Hintern war ein Anzeigebalken. Ihr Schwanz hing links zur Seite. Und am Euter hingen vier dicke Kabel, die zu einem Schrank führten. „So, ich glaube jetzt musst Du Dich draufsetzen und treten“, sagte Giselle. „Aufs Rad oder auf die Kuh?“, fragte Sandros und zwinkerte. „Probier’ es aus.“, antwortete Giselle. Sandros wählte das Rad. Der Knopfmechanismus schaltete den Touchscreen ein. Die Flaggen unterschiedlicher Nationen erschienen. Sandros drückte die spanische. „Dein erstes Mal?“, fragte die Kuhmaschine ihn. Er bestätigte. Dann kam ein kleiner Einführungsfilm, der ihm die Funktion der Kuhmaschine erklärte und darauf hinwies, das er nicht mehr wie in früheren Zeiten das Gras auffüllen muss. Leistung, Aufnahme, Speicher und Fütterung waren modernisiert worden. Außerdem konnten jetzt auch Allergiker die Maschine betreiben. Seine Aufgabe bestand im Radeln. Eine Stunde lang. „Die müssen den Interneteintrag erneuern.“, sagte Sandros zu Giselle. Giselle sprach einen Vermerk in ihr tragbares Gerät. Offensichtlich hatte das vorher noch keiner vermerkt. Die Kuhmaschine unterrichtete Sandros interaktiv über Geräusche, Signale und Tretarbeit. Er trat in Pedale. Die Balken am Hinterteil der Maschine leuchteten im üblichen Grün-Rot-Gelb auf und zeigten den Effekt seiner Tritte an. Abschließend wünschte die Kuhmaschine ihm viel Spaß, und verabschiedete sich von Giselle. „Die Tür kannst Du hinterher einfach zuziehen. Und wegen Deinem Bett: Wende Dich an Dimitri.“ „Dimitri?“, fragte Sandros. „Der Portier.“, erwiderte Giselle und verschwand. stickerSandros trat die Pedalen und genoss den Blick über die deutsche Metropole. „Schön, nicht wahr?“, mutmaßte die Maschine. Sandros stimmte ihr zu. „Wegen der Aussicht stehe ich hier oben. Aber wenn Du keine Lust mehr hast rauszuschauen, kannst Du auch fernsehen, Musik hören oder spielen.“ „Musik wäre cool.“, sagte Sandros. „Was denn?“, erkundigte sich die Kuhmaschine. „Hast Du neue Sachen aus Berlin?“, fragte Sandros während seine Beine gleichmäßig traten. Die Antwort dauerte, weil Sandros die Frage allgemein und umgangssprachlich formuliert hatte. Die Maschine forschte in Datenbanken und fragte spät, aber richtig: „Was für Musik?“ „Experimentell und elektronisch. Am liebsten ohne Text.“ Die Maschine spielte ein Lied an. Die Musik glitt rhythmisch durch den Raum. „So was?“ „Etwas schneller…“ Ein neues Lied erklang. „Schon besser.” Alles lief glatt. Die Arbeit war leicht und angenehm. Der Balken zeigte, dass er der Maschine genug Energie zuführte. Doch nach der Hälfte der Zeit hatte er alle interessanten Häuser gesehen und verlor die Lust am Ausblick. Seine Bewegung verlangsamte sich. Empört muhte die Kuh. Spanisches erschrecken folgte. Sie wedelte mit dem Schwanz, als verscheuchte sie eine Fliege. Sandros Beine versagten den Dienst. Die Anzeige geriet in den roten Bereich. „Tritt mich!“ forderte die Kuh. „Tritt mich!“ Der Dunkelhaarige gehorchte lachend. „Hast Du Lust auf ein Spiel?“, fragte die Maschine. „Ein Spiel? Ja, warum nicht?“ „Magst Du Fahrradrennen?“, fragte die Maschine mit ironischem Unterton. „Nicht so…“, erfüllte Sandros die Erwartung der künstlichen Intelligenz.
„Lieber was mit Ufos.“ „Rollenspiel, Shooter, Strategie oder …?“ „Strategie“, antwortete der Radler. „Gut, ich erkläre dir das Spiel.“ Die Jalousien zogen sich hinunter und das Spiel wurde darauf projiziert. Auf dem Touchscreen erschienen Navigationsanweisungen. „Muh, muh, tritt mich!“ forderte die Kuh erneut. Beim Lesen der Spielanleitung hatte Sandros seine Beine vergessen. Sandros trat und begann das Spiel.
 

Hier gehts zum fünften Teil dieser Geschichte zum 7.Teil

von Martin Teuschel

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Deine kleine Schnuppertour
  • Im Projekt Freiraum kann geduscht werden. Eine Dusche ist abgebildet.
  • Abbildung: Sauberkeit in Bad und WC. Ein Desinfektionsspender für die Toilette zum einfachen Gebrauch.
  • Böse Blumen: Ein Geschichtensammlung im PDF - Format
  • Glaube, Liebe, Hoffnung: Christliche Werte mit Tusche gezeichnet.
  • Sandra meint: "Was du hier schreibst ist Kitsch. Manchmal wünschte ich[..] eine Internetprüfung!" Was meinen andere?
  • Streetart zum Berliner Straßenkunstfestival Berlin-Lacht 2007 mit der Kurzgeschichte Straßenkunst
  • Berlin: Superstar Boxi spielt mit Styropor Stadtbau. Und baut dabei reichlich Tower 
  • Comic :Umzug in Berlin. Freunde helfen. Professionell ist das selten. Dafür gibts Renovierungstipps.
  • Ein Projekt das Gesundheit, soziale und informelle Gerechtigkeit, religiöse Toleranz und Integration fördern und fordern will, kann zur Verwirklichung seiner Ziele Grundregeln definieren.
  • Kurzgeschichte: An der orientalischen Bühne beim Karneval der Kulturen gab es wieder ein tolle Show.